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Volltanken, bitte!

Unerwartete Kraftquellen

Von Meret aus Solothurn

Eine Energiequelle für andere sein: Dass war genau der Vorsatz, den ich mir selbst gesetzt hatte für die zwei Wochen in Kuba. Tatsächlich schrieb ich in mein Tagebuch drei Tage vor dem Abflug nach Havanna:

«Ich möchte eine Quelle der Hilfe und des Trostes sein für diejenigen sein, die es brauchen.»

Ich nahm mir dies vor, weil ich vor zwei Jahren schon einmal in San Nicolás war, im Leitungsteam Together Weltweit bin und zuvor auf meiner viermonatigen Reise durch Mittelamerika viele interkulturelle Erfahrungen gemacht hatte, welche vielleicht den anderen weiterhelfen könnten.


Ich nahm mir also vor für die anderen aus Solothurn, welche das erste Mal mitkamen, als Ansprechperson da zu sein, falls sie Fragen hatten, welche ich mit meinen Erfahrungen eventuell beantworten konnte. Ich wollte aber auch gerne eine Quelle der Freude und des Lichts für die kubanischen Jugendlichen sein.

Was ich in diesen zwei Wochen gelernt habe ist:


Man kann nur eine Quelle der Kraft und Energie für andere sein, wenn man selbst Kraft hat.


Wenn man mit Rat oder Zuversicht für andere da sein will, muss man selbst emotional stabil sein und klare Gedanken haben.

Ich weiss nicht, ob ich meine eigenen Erwartungen an mich erreicht habe. Aber es gab einen Moment, der meine Erwartungen an mich selbst verändert hat.

Es gab einen schwierigen Moment für mich in Kuba, als wir in Playa Caimito waren. Dieser Ort ist für mich einer der trostlosesten Orte, die ich je kennen gelernt habe. Mit einem Mal kamen in mir so viele Emotionen auf. Einen Ort zu sehen, an den man schöne Erinnerungen hat und dann zusehen muss, wie er wortwörtlich langsam im Meer untergeht, ist zu viel zu verarbeiten. Dazu all die Geschichten, wie viele in den letzten zwei Jahren von Caimito meist mit einem einfachen Boot oder Floss in Richtung Cancún flohen. All dies traf mich sehr und ich konnte meinen Tränen nicht zurückhalten.

Ich war nicht überrascht und trotzdem zutiefst berührt, dass in diesem Moment ein Kubaner für mich die Quelle der Hoffnung und neuer Kraft war. Ich lernte daraus: Egal was du durchmachen musst, du kannst immer eine Quelle der Energie sein für jemanden, wenn es aus der Kraft der Liebe kommt. Es ist so, wie es im 2. Timotheusbief 1,17 steht:


„Gott hat uns nicht die Energie der Frucht gegeben, sondern die Kraft der Liebe und der Besonnenheit.“


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