Frisch erholt begann der Sonntagmorgen zur gewohnten Zeit mit Frühstück und einem kurzen gemeinsamen Ründeli vor der Sonntagsschule. Danach hatten wir genügend Zeit, um uns etwas auszuruhen und uns vom Muskelkater des Volleyballspielens zu erholen. Nikita und Nina besetzten dabei den Kirchenturm und wurden zur Attraktion der Sonntagsschul-Kinder. Die Kinder besuchten an diesem Tag Jesus und den Garten und hatten dabei hörbar Spass.
Für den Gottesdienst fanden sich auch diese Woche viele Angehörige der Kirch ein. Jedoch ist der Sonntag auch immer geprägt von den Abwesenheiten, den Menschen, die fehlen, weil sie nicht in San Nicolas sind oder nicht mehr im Land. Die Pfarrerin Maricela erzählte dabei nochmals kurz von den 15 Jahren Partnerschaft und die Gemeinde bedankte sich bei Alexandra persönlich für die vielen tollen Jahre. Nach dem Gottesdienst fanden sich die beiden Jugendgruppen nochmals in der Kirche ein für ein kleine Ankündigung: Yordany hat einen Job (inkl. Visum) in Italien erhalten und wird am 22. Februar mit uns gemeinsam in die Schweiz fliegen. Er wird 2 Tage in Solothurn sein und anschliessend per Zug weiterreisen nach Italien. Die Ankündigung war geprägt von freudigen Ausrufen und Zusprüchen, aber auch von kurzen Momenten der Traurigkeit in den einzelnen Gesichtern. Wie bei Laura Sofia auch sind alle überglücklich für die Person und die Möglichkeit, die sie erhalten. Und trotzdem ist es für die Verbleibenden ein erneuter Verlust.
Nach dem Mittagessen wurde unter Anleitung von Jana fleissig Brotteig geknetet für das Fondue am Abend. Mit dem Nachmittag begann auch der Regen. Der subtropische Regen ist nicht vergleichbar mit dem Schweizer Regen: Es beginnt mit ein Paar Tropfen und kurz darauf kommt das Wasser in Unmengen. Die Kubanerinnen und Kubaner essen nicht nur gerne Zucker, was Regen anbelangt, sind sie auch aus Zucker. Bei diesem Wetter bewegt sich niemand freiwillig, Schule ist optional und alles Programm ist gestrichen. Der Regen liess gegen 14.15 Uhr etwas nach und so konnten wir trotzdem einen kurzen Ausflug durchs Dorf machen. Dabei besuchten wir das Haus einer örtlichen Loge. Logen spielen eine wichtige Rolle im kubanischen Alltag, sie bieten einen Ort des Zusammenseins und des Austauschs. Auf dem Rückweg konnten Melanie, Nikita und Nina den vielen Pfützen nicht mehr länger widerstehen, fröhlich wurde jede Pfütze ausprobiert.
Der weitere Nachmittag blieb trocken und so konnte nach kurzer Siesta das Abendprogramm gestartet werden. Eifrig wurde gespielt, bevor sich die Schweizer Truppe in die Küche begab. Für die Noche Suiza 2 durften wir die Küche übernehmen: Es wurde Stocki gekocht, Bratensauce kreiert, Fondue geschmolzen, Salatsauce improvisiert und vor allem das geniale Brot gefeiert. Begleitet wurde das Menu von einem Gläschen Holundria von Hansjürg. Auch wenn die intensiven Diskussionen zum Thema «Käse-Suppe» noch nicht ganz beendet wurden, hat das Fondue und der Stocki gemundet. Das Dessert wurde von Jana angeleitet, man musste sich aber seine Schoggi beim Schoggi-Spiel verdienen! Etwas ruhiger ging es beim Lotto zu und her, dass Jana gemeinsam mit Lucie mitgebracht hatte. Die kleinen Preise waren sehr begehrt und so schritt der Abend fort. Selbstverständlich war danach nicht ausgespielt, weiter ging es in kleinen Gruppen beim Jassen oder Jungle Speed. Nach und nach verabschiedeten sich die Menschen, aber der Morgen war jung, bis die letzten den Weg ins Bett fanden.
18.2.24
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