Colomina (so wird er von allen genannt) bearbeitet den Garten vis-à-vis der Kirche, den wir letztes Jahr gejätet haben. Es ist eine Freude zu sehen, dass jetzt hier alles blüht und grün ist. Unsere Arbeit war also nicht vergebens!
Felipe ist achtzigjährig, hager, in einem beigen Arbeitskittel und mit Sombrero auf dem Kopf unterwegs. Seine Augen sind hellwach, im Mund fehlen ihm ein paar Zähne, aber er spricht deutlich und gut verständlich. Er hat einen wachen Geist und weiss viel, auch über das Klima in Europa.
Man sieht, dass er dem Garten viel Sorge trägt. Das Terrain gehört zwar dem Staat, aber er bewirtschaftet es und verkauft Blumen, Gemüse und Kräuter.
Er hat viele Heilpflanzen, die mir zum Teil bekannt sind, zum Teil auch nicht. Eine Baumfrucht z.B. eignet sich offenbar zur Heilung von Pilzkrankheiten. Die Chrysanthemen sind hier - wie viele Pflanzen die wir auch kennen – viel grösser wegen dem unterschiedlichen Klima.
Colomina freut sich, dass wir seinen Garten gründlich jäten und aufräumen, und er strahlt so viel Wärme und Freundlichkeit aus. Er bedankt sich mit einer Blume bei uns Frauen und ist sicher, dass wir uns irgendwann irgendwo wieder begegnen werden – denn schliesslich seien wir alle gleich und würden daher sicher auch alle denselben Weg gehen.
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