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AutorenbildAlexandra Flury-Schölch

Grüsse aus Matanzas

Auch die Jugendliche aus der Kirchgemeinde im Barrio Versalles in Matanzas schicken Grüsse.





Kleine Landeskunde: Das Viertel Versalles in Matanzas liegt am Hafen. Versalles war im Sommer 2022 in den Schlagzeilen, als an einem Freitag im August im nahe gelegenen Industriegebiet ein Blitzeinschlag die Supertanker-Basis und die Öltanks dort in Brand gesetzt hatte.

Matanzas ist Kubas grösster Hafen für den Import von Rohöl und Treibstoff. Beides wird hauptsächlich für die Stromversorgung verwendet.

Es war der schlimmste Grossbrand, an den man sich in Kuba erinnern kann; das Feuer loderte fünf Tage und griff vom ersten Tank auf weitere drei über mit weiteren Explosionen. Etwas 40% der Treibstoffgrundlage der Insel waren zerstört; und dies, obwohl der Mangel an Treibstoff schon vorher problematisch war. Das verschärfte US-Embargo ist einer der mehrfachen Gründe für die massive Wirtschaftskrise.

Seit 2020, zeitgleich mit der Pandemie, hatten auch die Stromausfälle wieder zugenommen. Die letzten längeren Blackouts erlebte die Together-Gruppe im Februar 2011. Seit 2022 sind sie wieder Teil der Mitlebens und -erlebens bei Besuchen im Februar. Allerdings sind die Stromausfälle im Sommer am häufigsten, weil anders als bei uns der Energie- und Stromverbrauch im Sommer am höchsten ist. Für Cubaner:innen sind Sommernächste ohne Klimaanlage, Ventilator und Kühlschränke die Hölle. Wohl kein Zufall, dass die Strassen-Demonstrationen am 11. Juli 2021 ebenfalls im Sommer waren. Der Grossbrand im August 2022 verursachte neue massive Stromausfälle auf der Insel, von denen wir aus San Nicolás die Auswirkungen in vielen WhastApp-Wechseln viel mitbekamen.

Mehr noch aber drangen die Sorgen um Freund:innen und Familienangehörige in Matanzas zu uns, dann Trauerkerzen im Status. 16 Menschen, darunter sehr junge Menschen, Feuerwehrleute und Rekruten des Militärs, waren bei den Löschversuchen ums Leben gekommen. Später halfen Feuerwehrleute aus Mexiko und Venezuela bei den Löscharbeiten. Doch in den ersten Stunden waren Rekruten der Armee ausgerückt, die dem Grossbrand nicht gewachsen waren. Unter Bevölkerung kam es zum Glück nicht; die Anwohner:innen, darunter auch das benachbarte Viertel Versalles, waren envakuiert worden.

Mehr Infos zum Beispiel in diesem Video hier, nachzulesen hier und hier.

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