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Endlich Regen!

Nachwehen punkto Klimakrise

18. April 2020, Gruppenchat zwischen San Nicolas (SN) und Solothurn (SO):

SN: He estado muy ocupado en casa en la cuarantena, haciendo mucho trabajo. (Ich war sehr beschäftigt mit Arbeiten im Haus, jetzt während des Lockdowns, hatte ich ziemlich viel Arbeit). Miren esas fotos! (Schaut die Fotos!)

SO: Que hiciste exantamente? (Was genau hast du gemacht?)

SN: Hice las instalaciones y pongo un ladrón de agua, es decir un motor en la entrada de la tubería donde llega algo de agua con poco de fuerza y este succiona el agua y la lleva dentro de la casa. (Ich habe die Installationen gemacht und einen „Wasserdieb“ eingesetzt, d.h. ich habe einen Motor in den Eingang des Rohrs eingesetzt, wo nur etwas Wasser mit wenig Kraft ankommt, und dieser saugt das Wasser an und bringt es ins Haus).

SN: Tenemos problemas con el agua. No está llegando a las casas. (Wir haben Probleme mit dem Wasser, es kommt nicht bis zu den Häusern).

SO: No que pena. Espero que eso va a cambiar pronto. (Was für ein Jammer. Ich hoffe, dass sich das bald wieder ändert).

SN: Tenemos poca agua. Dicen que es porque lleva mucho tiempo sin llover y el manto freatico a bajado mucho el nivel. Ayer vimos la lluvia después de 6 meses! (Wir haben wenig Wasser. Sie sagen, dass der Grund darin liegt, dass es zu lange nicht geregnet hat und der Grundwasserspiegel stark abgesunken ist. Gestern haben wir zum ersten Mal seit 6 Monaten Regen gesehen!)

SO: Si 6 meses es mucho tiempo. Aqui tambien esperamos la lluvia ahora no podemos hacer un fuego en el bosque sin risquar q el se encenida tambien. (Ja, 6 Monate ist eine lange Zeit. Hier hoffen wir auch auf Regen. Wir dürfen zum Beispiel kein Feuer mehr in Waldnähe machen, um nicht zu riskieren, dass es einen Brand gibt).

SN: Si, ha habido muchos incendios en los bosques. Recuerdan cuando íbamos para el aeropuerto que pasamos por la autopista y todo estaba incendiado, así ha pasado en casi todos los campos. (Ja, es hatte auch bei uns viele Waldbrände. Erinnert Ihr euch, als wir gemeinsam auf der Autobahn zum Flughafen fuhren und alles brannte? So ist es fast überall auch auf den Feldern).

SO: Si, la falta de agua y el bajo del manto freático en el mundo es una "pandemia". Quizás continuemos con el tema del cambio climático nosotros los dos grupos juntos. Pero que bueno que hubo lluvia anoche. (Ja, das fehlende Wasser und das Absinken des Grundwasserspiegels sind eine «Pandemie». Vielleicht sollten wir weiterfahren mit dem Thema «Klimawandel» und unseren beiden Gruppen. Aber wie gut, dass es gestern Abend geregnet hat bei euch.)

SN: Si, asi es. (Ja, so ist es)

SO: Aurita empienza un tornamento. (Gerade fängt es bei uns auch zu gewittern an!)


Kontext:

In den vergangenen 6 Jahren litt Kuba massiv unter anhaltender Dürre und Wasserknappheit, zumindest in den ersten Jahreshälften.

Laut einem aktuellen Bericht des Nationalen Instituts für Wasserbau (Instituto Nacional de Recursos Hidráulicos - INRH) sind 48 der Versorgungsquellen des Landes oft ausgetrocknet, weitere 200 sind teilweise beeinträchtigt. Das bedeutet, dass viele Kubaner*innen nicht mehr ganzjährlich "im bisher üblichen Zyklus" über die Leitungen mit Wasser versorgt werden können und teilweise mit Tankwagen Trinkwasser erhalten. Die beschönigende Wendung «üblicherZyklus» bedeutet konkret: für viele Kubaner*innen ist es normal, dass ihre Wasserleitungen nur jeden zweiten Tag Wasser führen oder gar nur dreimal in der Woche.

Kuba deckt seinen Süßwasserbedarf vorwiegend durch Regen. In den letzten Jahren waren die Reservoirs am Ende der von Mai bis Oktober dauernden Regenzeit aber jeweils nur etwa bis zur Hälfte gefüllt.

Die westlichen Provinzen (z.B. Pinar del Rio, La Habana, Mayabeque - wozu San Nicolas gehört) sind normalerweise in den Monaten Januar bis August mit den höchsten Niederschlägen gesegnet. Die östlichen Provinzen Santiago de Cuba, Ciego de Ávila, Villa Clara, Sancti Spiritus und Cienfuegos haben mit dem grössten Wassermangel zu kämpfen. Gerade für das landwirtschaftliche Ciego de Ávila ist der Zustand oft kritisch, aber nun ist auch der Westen ist immer öfter von Dürre bedroht.

Nach den Einschätzungen von Expert*innen geht die jährliche Niederschlagsmenge in Kuba in den vergangenen Jahren von etwa 1200mm jedes Jahr um etwa 40 mm zurück.

Der Wassermangel infolge unregelmässiger Niederschläge verschärft sich in Kuba durch ein marodes Leitungssystem, bei dem durch Lecks in den Röhren viel Wasser verloren geht. Fehlende Wartung der Wasserleitungen in den Häusern kommt hinzu. Wegen der hohen Preise für Armaturen und Rohre ist verschwendetes Wasser billiger als eine Reparatur. Abgesehen davon, dass Baumaterial aufgrund der andauernden Wirtschaftsblockade sowieso schwer zu beschaffen ist.

Wenn man sich dann noch vor Augen hält, dass in touristischen Gebieten viel Wasser für Swimmingpools, schmucke Blumenrabatten und tägliches Duschen in den Hotelanlagen verbraucht wird …

Daher gehört es beim Partnerschafts-Projekt «Häuserrenovieren» von Together auch hin und wieder dazu, beim Streichen von Fassaden, das nötige Wasser irgendwo im Quartier in einem Eimer heranzuholen, die «WC-Spülung» mit Eimer und Becher selbst zu vollziehen – und Wasserleitungen zu reparieren.


Mehr Informationen zum Beispiel unter:

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