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  • AutorenbildSabine

Caña

Aktualisiert: 25. Feb. 2020



Wir fahren mit dem Lastwagen an kleinen, aneinander gereihten Häusern vorbei. Hier lebten die Sklaven. Sie arbeiteten in der Zuckerfabrik. Auch heute arbeiten noch viele von San Nicolas dort. Gerade als wir die Gleise überqueren wollen, kommt eine Lokomotive mit vielen Waggons voller Zuckerrohr. Im Schritttempo werden die geernteten Cañas (Zuckerrohr) in die Fabrik transportiert. Als Monokultur wird im ganzen Land Zucker produziert. Doch die Abfallprodukte werden bis zum Letzten verbraucht. Nachdem Zucker gewonnen wurde, wird Alkohol produziert. Daraus entsteht später Havanna Club Rum. Solche Flaschen liegen auch überall vor der Fabrik, geleert. Der Alkohol dient auch im Spital zur Desinfektion. Abfallprodukte von der Alkoholproduktion wird den Schweinen verfüttert. Die haben sicher ein beschwipstes Leben. Die zurückgebliebenen Holzstückchen vom Zuckerrohr werden geschrädert und daraus dann Energie gewonnen oder Möbel gebaut. Sicher billige, kartonähnliche IKEA Möbel und nicht robuste, echtholz Möbel aus dem 19. Jahrhundert, wie wir sie hier manchmal zu Gesicht bekommen.


Zum Schluss werden die verbrannten Abfallprodukte nach dem Energiegewinn als Düngmittel verwendet. Schliesslich müssen die Felder nach der Ernte abgebrannt werden. Die Monokultur verträgt keinen schliessenden Kreislauf der Weiternutzung. Immerhin kann Caña so vielfältig verwertet werden.


Nina Graf

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