Am Donnerstag bereiteten wir uns nach einem leckeren Morgenessen vor,
einen anderen Bauernhof zu besichtigen. Voller Vorfreude und Motivation
marschierten wir los. Natürlich nahmen wir den Feldweg, denn die Strasse
wäre für die Kubaner:innen ein ‚zu grosser Umweg‘. In kubanischem
Tempo (also für die Schweizer:innen ein eher langsames Tempo) liefen wir
im Entenmarsch dem Feldweg entlang. Dank kubanischer Planung haben wir
uns bereits nach 5 Minuten verirrt. Nun, umgeben von menschenhohem Gras
und Blutegel-Schnecken, schlugen wir uns vorwärts. Glücklicherweise
kamen wir doch noch beim Bauernhof an. Dort machte einer der Bauern eine
kleine Führung. Nach der Rundtour durften wir neugeborene Schweinchen
bestaunen, die früh am Morgen zur Welt gekommen sind. Bei einer kurzen
Pause durften wir frisch geerntete Guayaba und Yucca geniessen. Der
Rückweg war zum Glück ziemlich direkt. So waren wir rechtzeitig zum
Mittagessen wieder in der Kirche, leider ohne grossen Hunger. Dafür war
die Stimmung umso besser, da wir zum ersten Mal mit der kubanischen
Jugendgruppe zusammen essen konnten. Es gab Spaghetti mit Tomatensauce.
Nach einer kleinen Siesta durften wir entscheiden was wir machen
wollten; Kompost einrichten, Film vorbereiten oder Mural malen. Um den
Kompost zu errichten, gingen wir in den Garten von Lezcano und nach
einer Instruktion von Vera, haben wir nun Kompostabfälle
kleingeschnitten und mit nährreicher Erde vermischt. Anschliessend haben
wir Lezcanos Garten etwas aufgeräumt und den herumliegenden Abfall
eingesammelt.
Bei dem Mural malen ging es wild voran. Mit verwirrender Kommunikation
in Spanisch, Französisch, Deutsch und Englisch schlugen wir uns über die
Runden. Während wir uns zu Dritt mit den Aussenlinien eines Pinsels
versuchten hat Franknoy so gut wie den ganzen Rest vorgezeichnet. Nun
hat die Wand im Gang zu der Iglesia (Kirche) viele Bleistiftstriche, die
wahrscheinlich nur klar von diesen Personen gedeutet werden können, die
sie gezeichnet haben.
Danach hatten wir freien Nachmittag. Wir haben uns gesonnt, Tagebuch
geschrieben, sind im Dorf spazieren gegangen und haben den schönen
Sonnenuntergang vom Dach der Kirche aus bestaunt. Jetzt war es auch
schon Zeit für das Abendessen und auf dem Abendprogramm stand
Filmschauen. Natürlich durfte die Schweizerschokolade als Snack nicht
fehlen. Die Kubaner:innen haben sich sehr darüber gefreut. Wir haben den
Film Billy Eliot geschaut, welcher gut zu der Genderthematik passt, die
wir gerade zusammen am Behandeln sind. Ganz erschöpft ging es dann auch
schon langsam ins Bett.
Nikita Wolf y Jana Schelble
im Garten von Lezcano
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