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Reis und Bohnen

AM GRÜNDONNERSTAG


Mein Tisch ist dein Tisch


Die Passionstage beginnen immer am Gründonnerstag mit der Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu. Together feierte diesen Abend in Langendorf, mit Reis und Bohnen aus der Partnergemeinde in Kuba.



Kaum eine kirchliche Zeit ist so voll schnell wechselnder Ereignisse und Gefühle wie die Tage zwischen Gründonnerstag und Ostersonntag. Sie erzählen von enttäuschten Erwartungen und unerwarteten Enttäuschungen. Sie erzählen von Angst und Einsamkeit, von Trauer und Schmerz, aber auch von kraftvollen Erinnerungen und neuem Licht am Horizont.


Dieser Weg beginnt mit einem Abendessen, gemeinsam am Tisch.

Das gemeinsame Essen am Tisch im Kirchenraum war für uns während der Reise im Februar zu einer besonderen Erfahrung geworden. Es gab immer strahlende Gesichter, wenn in der Kirche San Nicolás die Bänke ausgeräumt und Tische aufgestellt wurden für alle. Wenn alle satt wurden.


Wir waren uns aber auch einig: Das Essen ist wichtig in Zeiten, in denen Mangel herrscht. Mindestens ebenso wichtig ist jedoch das Zusammensein am Tisch: das Teilen von Geschichten, von Sorgen und Freuden. Das Erzählen dürfen, das Zuhören und gegenseitige Anteilnehmen. Gemeinsam zu weinen, zu lachen, reden. Einander zu ermutigen, sich zu begleiten, sich an das zu erinnern, was trägt.


In einem gemeinsamen Gottesdienst in Kuba lasen wir die alte Geschichte von Ruth, die zu Naomi sagt: «Wo du hingehst, da will auch ich hingehen … die Deinen sind die Meinen, dein Gott ist mein Gott.»

Rund um den gemeinsamen Tisch im Kirchenraum wurde spürbar, wie sich das anfühlt. Und wir fanden, Ruth könnte zu Naomi auch sagen: «Mein Tisch ist dein Tisch. Deine Geschichte wird Teil meiner Geschichte. Deine Gedanken sollen sich in meinen Gedanken spiegeln und meine Erlebnisse zu deinen Erinnerungen werden. Was du mit mir teilst, wird zu meinem. Was ich mit dir teile, wird zu deinem.»


Jesus von Nazareth teilte noch einmal mit seinen Weggefährti*innen eine Mahlzeit und seine Zeit, bevor er verhaftet wurde. Er gab beim Essen etwas von sich – er gab sich selbst, formuliert es die Abendmahlsliturgie – er gab von seiner Liebe, gab seine Wertschätzung, gab von seiner Kraft.


Es war eine kleine Gemeinschaft in Langendorf, jedoch eine kraftvolle. Menschen verschiedenen Alters, die sich vorher nicht kannten, bildeten eine Tischgemeinschaft: versammelt um einen liebevoll, vom Team Langendorf gedeckten Abendmahlstisch mit Weinkelchen, Kerzen und Efeueranken.


Wunderschön arrangierte Salatplatten, selbst gebackenes Brot und Reis mit Bohnen waren schön anzusehen und schmeckten bei vielen Gespröchen nochmal besser.


Danke, Team aus Langendorf-Oberdorf, für den schönen Abend!



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