top of page
AutorenbildAlexandra Flury-Schölch

Viñales: Durch den Busch

Heute starten wir früh in den Tag. An unserer Zimmertür hängt ein Plastiksack mit Proviant für die heutige Wanderung. Yune hat uns ein Sandwich vorbereitet und kommt ein wenig ins Schwitzen, als wir ihr erklären, wir seien Vegetarierinnen, also so richtig ohne Fleisch, nein auch kein Schinken im Sandwich.

Wie richtige Profischweizer machen wir uns mit Mückenspray und Sonnencreme bewaffnet auf den Weg. So früh am Morgen ähnelt Viñales fast San Nicolas; keine Tourist*innen dafür Pferdekutschen mit Kindern auf dem Schulweg.

Doch so ohne Landkarte und Beschriftungen haben wir Mühe überhaupt mit unserer Wanderung zu starten. Egal, flexibel laufen wir einfach los.

Unser Weg führt uns durch ein abgelegenes kubanisches «Dörfli» oder eher «Kaff»?

Von allen Seiten werden wir mit grossen Augen angestarrt. Das kleine Dorf ist schnell durchquert und wir landen in den Feldern. Jetzt starren uns Kühe (mit Hörnern!), Schweine, Hühner, Geier, Pferde und Ziegen an. Unsere etwas trockenen, aber mit viel Liebe gemachten Sandwiches geniessen wir auf einem Baum, während neben uns die Pferde grasen. Direkt unter uns entdecken wir ein Nest mit zehn Hühnereiern.

Auf unserem nicht ganz offiziellem, und schon gar nicht markiertem Weg, begegnen wir einer Mutterkuh (mit Hörnern!) und ihren Jungen. Wir verstecken uns im Busch. Dieser ähnelt einem Urwald. Unsere Haut beginnt zu jucken; überall Käfer, Pflanzen mit Haaren und diversen anderen nicht definierbaren Lebewesen und Gewächsen. Da hilft auch Mückenspray nichts mehr. Wir kämpfen uns durchs Gestrüpp. An der Spitze ein Schweizer Sackmesser, in Miniaturformat: «Schweizer Fleisch, der feine (und kleine) Unterschied», ein Werbegeschenk, welches auch Vegetarierinnen zum Nutzen werden kann.

Nina & Vera - 20. Februar 2020


18 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Auf Flüchtlingspfaden

Comments


bottom of page