24 Stunden Reise mit ungeplantem Zwischenhalt (ganz nach Cubanischer Art) in Barcelona, da eine Drohne über Madrid den Flugverkehr lahmlegte. Zu später Stunde wurden wir von den Cubanern herzlich in Empfang genommen. Nach tausend Küssen, Umarmungen und einem grandiosen Buffet fielen wir todmüde ins Bett.
Am nächsten Tag nach dem Frühstück trafen wir uns zu einer ersten Kennenlernstunde im Hof. Wir sangen, spielten und besprachen das Programm. Auf einer Tour durch das Dorf durften wir zum ersten Mal die cubanische Lebensart hautnah miterleben. Es war sommerlich warm, sodass wir unsere käsebleiche Haut ausgiebig mit Sonnencreme einschmieren mussten. Im einzigen Museum von San Nicolas durften wir eine umfängliche Führung über die Entstehung des Dorfes geniessen. Wieder zurück gab es Mittagessen und dann Siesta. Anschliessend ging’s ans Koffer-Entpacken. Das Prozedere ähnelte einem Bazar: die gespendeten Werkzeuge, Zahnbürsten, Brillen, Kleider, Sportsachen, Handbohrer, Teller, Medikamente und Handschuhe wurden mit grosser Freude entgegengenommen. Die Köchinnen zeigten am meisten Begeisterung beim Auspacken des Bestecks. Jedoch gab es grosse Verwirrung und Bewunderung über den Salzstreuer und den Schüttelbecher, der für Salatsauce gedacht ist. Wer kennt das schon?
Nachdem alle Dinge ihren Platz gefunden hatten, versammelten wir uns im Hof. Wir sprachen über Recycling, ein Thema, dass die Cubaner zu beschäftigen scheint. Hauptsächlich erzählten wir wie die Abfalltrennung in der Schweiz funktioniert, da solche in Cuba gar nicht existiert. Doch die Jugendlichen der Kirche haben den Wunsch einen Kompost aufzubauen. Sie informieren sich momentan, wie das denn genau funktioniert.
Wir hatten ein wenig Zeit für uns, und einige gingen nochmals spazieren. San Nicolas erschien uns in der Abenddämmerung fast ein wenig wie ein Campingplatz. Jeder werkte in der offenen Küche, Geschirr klapperte, Ziegen wurden ausgeführt, Hunde und Katzen streunten umher, es roch nach Rauch und Freiheit.
Da Together vor genau 10 Jahren ins Leben gerufen wurde, gab es in der Kirche eine Zusammenkunft. Wir tanzten, liessen die letzten Jahre revue passieren und schauten auch in die Zukunft. Es wurde spürbar, wie wichtig das Projekt für die Jugendlichen hier ist.
Nach diesem ersten langen Tag fielen wir völlig erschöpft und mit vielen Eindrücken zu verdauen ins Bett.
Vera, Meret, Nina
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