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AutorenbildMadlen Jutzi

Día seis

Aktualisiert: 25. Feb. 2020




In Cárdenas lernen wir zwei verschiedene Kirchen und ihre Gemeinde kennen, diejenige von Pastor Alison, und diejenige von Pastora Yamilka. Für den Gottesdienst am Sonntagmorgen teilen wir sowohl die Gruppe aus der Schweiz, als auch diejenige aus San Nicolás auf, damit wir an beiden Orten vertreten sind. Es ist spannend, einen kubanischen «culto» mitzuerleben, und natürlich werden wir auch sofort integriert. Wir werden begrüsst, und richten selber Dankesworte an die Gemeinde, und übergeben natürlich ein Geschenk (Kambly-Chrömli). Interessant sind vor allem die Unterschiede zwischen der Schweiz und Kuba.


Der Gottesdienst hier ist stark musikalisch geprägt, bei Pastorin Yamilka werden alle Lieder (und es sind viele) von Trommel, Gitarre und Querflöte begleitet, die Texte werden per Beamer projiziert. Anders ist auch, dass das Ganze viel interaktiver abläuft, die Pastorin stellt Fragen, Leute aus der Gemeinde antworten spontan. Natürlich fehlt der «klassische» Predigt-Teil nicht, aber neu für uns ist z.B., dass die Namen von bedürftigen oder kranken Gemeindemitgliedern vorgelesen werden, damit wir sie in unsere Gebete einschliessen. Zu einem späteren Zeitpunkt (da sind dann auch die Kinder aus der Sonntagsschule mit dabei) sind alle die dies möchten eingeladen einzeln aufzustehen, um Gott für etwas ganz Konkretes zu danken – das ist sehr eindrücklich.


Bei Pastor Alison stand ebenfalls Musik im Vordergrund etwas moderner begleitet mit E-Gitarre, Schlagzeug Leadgesang und Chor im Hintergrund. Hier wurden auch die Gäste aktiv eingebunden, am Anfang des Gottesdienstes trugen drei Vertreterinnen der Gastkirchen Salz, ein Licht und die Bibel als liturgische Gegenstände nach vorne. Wir von San Nicholas/Solothurn führten den Tanz auf, den wir vorgestern mit Alison und Sarai gelernt hatten und eine Gruppe von Florida sangen zum Schluss ein Chorstück.

Alle sind übrigens sonntäglich herausgeputzt, und wir fühlen uns nicht schräg beobachtet, sondern herzlich willkommen. Am Ende des «culto» werden wir von älteren Kubanerinnen herzlich umarmt.


Die Kirchen in Kuba haben neben dem seelsorgerischen einen sehr konkreten sozialen Auftrag. Man kümmert sich um alte, kranke und bedürftige Menschen. Ein Projekt in der Kirche «El Fuerte» hat uns besonders Eindruck gemacht: Die Kirche hat eine Wasseraufbereitungsanlage installiert, und alle Menschen können gratis sauberes Trinkwasser in der Kirche beziehen, dafür stehen drei Wasserhähne bereit. So können viele Menschen mit dem für die Gesundheit so wichtigen sauberen Trinkwasser versorgt werden – das Angebot wird rege genutzt, und wir finden das eine super gute Idee!

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