Ein Predigt in Kuba. Ein Jugendlicher predigt. Adrian* erinnert in seiner Predigt zunächst an viele bekannte und weniger bekannte Frauengestalten der Bibel: von Eva, über Sarah und Hagar, Rahel und Lea, Tamar, Rahab und Deborah, Delila, Ruth, Hannah, Abigail, Tamar, Esther, Maria und Maria Magdalena … Geschichten, die es sich wieder einmal zu lesen lohnte, kommt er zu folgender Schlussfolgerung:
„Diese und viele andere, deren Namen in der Bibel nicht genannt werden, sind Beispiele für mutige und entschlossene Frauen, die das Leben vieler Frauen über Jahrhunderte geprägt haben. Auch das Leben von Frauen, die dem Missbrauch und der Gewalt zum Opfer gefallen sind.
Die genannten Frauen sind Frauen, die selbst einen Stempel zu hinterlassen haben und die deshalb in den Herzen und Köpfen vieler Frauen lebendig sind, die heute für die Gleichberechtigung der Geschlechter kämpfen: für die Gleichheit vor dem Gesetz und gegen die Gewalt, unter der Frauen zu leiden haben aufgrund archaischer Bräuche und aus Angst – Traditionen, die endlich geändert werden müssen.
Wir als Kirche sollten in diesem Engagement und in diesem Kampf für Gleichberechtigung Leuchttürme sein – als Erinnerung und in Würdigung all der Frauen, die in unseren schwierigsten Zeiten zuvorderst unsere Kirchgemeinden vertraten und den Geist der reformierten presbyterianischen Kirche lebendig gehalten haben, aber auch für diejenigen, die nicht zu unseren Gemeinden gehören, aber auch Teil des Volkes Gottes sind, und diese Botschaft der Hoffnung und des Heils brauchen.
Für sie: die Mütter, Eltern, Großmütter, Lehrerinnen, Ärztinnen, Hausfrauen, Arbeiterinnen - und für all das, was sie sind und tun, ohne - vielfach – dafür anerkannt und wertgeschätzt zu werden.
Sehen wir die inklusive Sprache nicht als Unsinn an, sondern als eine Möglichkeit, dass sich Frauen als gleichberechtigter und als Teil der Gesellschaft empfinden und wahrgenommen fühlen, denn wie es die feministische Bewegung sagt: “Lo que no se nombra, no se incluye.” (Was nicht benannt wird, ist nicht enthalten.)
Der Internationale Frauentag ist viel mehr als eine schöner Feier; er ist ein Datum, um an die Opfer zu erinnern, die so viele Frauen in der jüngsten Geschichte der Menschheit erbracht haben, auch weil sie unermüdlich für die Gleichberechtigung gekämpft und die ersten Veränderungen erreicht haben.
Dieser Tag ist eine Bestärkung weiterzukämpfen für die Rechte, die uns noch fehlen, ein Tag um auch noch mehr nach den Prinzipien der Gleichheit und des Respekts auszurichten.
Lasst uns heute Sätze teilen wie: “Für dich, die du Tag für Tag arbeitest, um an einem Zuhause, einer Geborgenheit und an einer besseren Welt zu bauen. Oder lasst uns doch nützliche Notwendigkeiten verschenken, die zu einem solchen Zuhause beitragen – und die immer noch oft in der hergebrachten Rollenverteilung funktionieren, indem Frauen weiterhin die Haupttragendenden des Haushalts sind. Und wenn Sie es nicht glauben, denken Sie darüber nach, wie oft Männer Annehmlichkeiten im Haushalt geniessen dürfen.
Der 8. März ist kein zufällig gewähltes Datum, sondern wurde im Zusammenhang der Internationalen Konferenz der Arbeiterinnen 1910 in Kopenhagen, Dänemark, festgelegt, als dort hundert Frauen dem zustimmten, einen globalen Tag für sie zu begehen, der im März stattfinden sollte. Aber erst 1976 richtete die UNO den Internationalen Frauentag ein und feierte ihn zum ersten Mal.
Die Liste der Herausforderungen in Kuba im Bereich der Gleichstellung der Geschlechter ist lang und ist breiter als, das was in der Presse und in den offiziellen Medien wiedergegeben wird. Der aktuelle Kontext verdient es, dass der 8. März auch ein Tag des aktiven Handelns ist und nicht nur eine Feierlichkeit, dass er ein Tag ist, an dem man nachdenkt, zurückblickt und das Erreichte wertschätzt.“
*Name geändert, dt. Alexandra
Die inklusive Sprache im Spanischen funktioniert übrigens so z.B. tod@as junt@s
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